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Integrationsprojekt mit Leuchtturmfunktion
Workshop mit World Cafe zeigt konkrete Chancen
Glinde (ffpr). Die Freiwillige Feuerwehr Glinde und die Islamische Gemeinde Glinde sind ihrem Ziel „Mehr WIR in der Wehr“ einen Schritt näher gekommen. Dazu hat ein lebhafter Workshop beigetragen, der am vergangenen Samstagnachmittag (16. September) in den Räumen der Feuerwache am Oher Weg stattfand. Davon konnte sich auch die stellvertretende Vorsitzende des Landesfeuerwehrverbandes Schleswig-Holstein, Ilona Dudek, überzeugen, die hierfür extra aus Kiel angereist war.
„Mehr WIR in der Wehr“ ist das Motto eines landesweiten Feuerwehrprojektes, das als Kooperation des Landesfeuerwehrverbandes mit der Türkischen Gemeinde in Schleswig-Holstein durchgeführt wird. „WIR“ steht dabei für Willkommenskultur, Integration und Ressourcenvielfalt. Dabei sollen Menschen mit Migrationshintergrund und Geflüchtete begleitet werden, Vertrauen in die Feuerwehrstrukturen zu stärken, um so für Unterstützung in den Freiwilligen Feuerwehren zu sorgen. Andererseits müssen die Wehren attraktiver und zugänglicher werden, damit die Motivation von Migranten für eine Mitgliedschaft steigt. Das Projekt wird vom Bundesinnenministerium im Rahmen des Bundesprogramms „Zusammendurch Teilhabe“ gefördert.
In Glinde stehen die Tore der Feuerwehr schon längst für Flüchtlinge offen. Jetzt aber fanden sich am Samstag fast 40 interessierte Menschen mit türkischem, syrischem und afghanischem Hintergrund in der Feuerwache ein. Arif Tokicin, Vereinsvorsitzender der Islamischen Gemeinde Glinde hatte noch beim Freitagsgebet für das Treffen geworben und zeigte sich begeistert, dass sogar ganze moslemische Familien kamen. Recht gemütlich ging es bei einer Tee oder Kaffee los. Neben der Projektleiterin Christiane Restle von der Türkischen Gemeinde in Schleswig-Holstein, die den Workshop organisiert hatte, begrüßte Tom Reher, Sprecher der Glinder Feuerwehr, die Teilnehmer und startete mit ihnen zunächst einen Besichtigungsrundgang durch das Gebäude. Hierbei konnten sie schon einmal erste Eindrücke gewinnen und viel über die Arbeit der ehrenamtlichen Feuerwehrleute erfahren.
Danach ging es dann an die „heiße“ Arbeitsphase des Workshops. Stadtjugendpflegerin Angelika Thomsen moderierte anhand eines World Cafes, sodass gewährleistet war, dass die Teilnehmer in den Kleingruppen zu jeder Fragestellung wechselten. Dabei wurden unter anderem Kriterien für eine zukünftige Zusammenarbeit erarbeitet. Die Ergebnisse aus den einzelnen Gesprächsrunden sowie nächste Schritte wurden gemeinsam formuliert und auf Flipshart-Tafeln festgehalten. So kam zum Beispiel die Frage auf, wie die Mitwirkung von Frauen mit moslemischem Glauben, die ein Kopftuch tragen, bei der Feuerwehr möglich sei. Eine weitere konkrete Vereinbarung lautete: regelmäßige Treffen bis zu viermal im Jahr aufgrund besonderer Anlässe, um die Kommunikation zu intensivieren, Vorurteile abzubauen und einer De-Motivation entgegen zu wirken.
Eines der ersten Ergebnisse zeigte sich bereits noch am Abend beim gemeinsamen Ausklang am Grill. Neben einem afghanischen Jungen, der nun zur Jugendfeuerwehr möchte, bekundeten auch eine jungen Frau und ein erwachsener Mann ihre Begeisterung für die Teilnahme am aktiven Dienst der Freiwilligen Feuerwehr. Darüber hinaus wollen die Muslime und die Feuerwehrleute Verbindungspersonen benennen, die dann weitere Verabredungen vorbereiten. Aufgrund dieser greifbaren Aussichten hat das Projekt „Mehr WIR in der Wehr“ in Glinde gute Chancen für eine funktionierende Integration. Beobachter beurteilen es schon heute als wegweisend, da es für ganz Schleswig-Holstein eine „Leuchtturmfunktion“ hat. Darüber ist die Flüchtlingsbeauftragte der Stadt Glinde, Carina Kinski, erfreut. Sie selbst hatte zusammen mit einer Jugendlichen, die derzeit ihren Bundesfreiwilligendienst in der Flüchtlingsarbeit ableistet, begeistert an dem Workshop bei der Feuerwehr teilgenommen.
Freuten sich über den gelungenen Abschluss eines gemeinsamen Integrations-Workshops bei der Feuerwehr: Mitglieder der Islamischen Gemeinde Glinde, Feuerwehrleute und Organisatoren. Foto: ffpr
Impressionen vom Workshop
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Mit Unterstützung der Kameraden aus der Winzerstadt am Rhein:
2. Weinfest bei der Glinder Feuerwehr
Glinde (ffpr). Das erste Weinfest der Glinder Feuerwehr im vergangenen Jahr ist „eingeschlagen, wie eine Bombe“. Darüber freut sich nicht nur FF-Mitglied Rüdiger Hahn, der damals der Ideengeber war. Aufgrund des erfreulichen Zuspruchs durch die Bevölkerung ist dieses Weinfest auf dem besten Wege, neben dem Osterfeuer zu einer weiteren regelmäßigen kulturellen Veranstaltung der Wehr in der Stadt zu werden. Organisiert wird es durch den Festausschuss der Feuerwehr, dessen Förderverein ebenfalls beteiligt ist. Doch ohne die befreundeten Feuerwehrleute aus Bacharach am Rhein könnte es gar nicht stattfinden.
Zusammen laden die Wehren daher nun für Samstag, 23. September, zum zweiten Weinfest in die Glinder Feuerwache am Oher Weg 8 ein. Hier wird es in der Zeit von 16 bis 22 Uhr bei einem guten Schoppen viel Gelegenheit zum gemütlichen Klönen geben. Die leckeren Weine kommen direkt aus dem Weingut Karl Heidrich der Winzerstadt am Mittelrhein. Weinbautechniker Markus Heidrich, zugleich Wehrleiter der Freiwilligen Feuerwehren in der Verbandsgemeinde Rhein-Nahe, hat sie im Gepäck. „Spritziger Roséwein, kräftiger Rotwein, rassiger Riesling und harmonische Burgunderweine von trocken bis lieblich“, schwärmt er von seinen Angeboten. Und dazu als rheinische Antwort auf Aperol Spritz: die Spezialität „Burgfräuleinbrause“.
Zu den köstlichen Weinen werden passende Leckereien wie „Spundekäs“ mit Brezel, Käsewürfel mit Knabbergebäck und Schmalzbrot gereicht. Und wer an den Weinen Gefallen findet, kann sie auch gleich noch im Außer-Haus-Verkauf für daheim erwerben. „Wir haben von der Glinder Feuerwehr dazu einzigartige Feuerwehr-Weingläser herstellen lassen, aus denen der edle Tropfen gleich noch viel besser mundet“, verspricht Rüdiger Hahn. Die Bürgerinnen und Bürger aus Glinde und Umgebung sind jedenfalls herzlich eingeladen.
Glinde, 07.09.2017
Ob wie 2016 auch der Weingott persönlich erscheint, wird sich zeigen. In jedem Fall findet aber am 23. September das zweite Weinfest bei der Glinder Feuerwehr am Oher Weg statt. Es freuen sich: (v.l.) Rüdiger Hahn, Markus Heidrich, Sascha Winterfeld, Gina Praß, Heiner Mades, Andrea Köhler. Foto: ffpr
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Michael Weidemann informierte Genossen auf der Mitgliederversammlung.
Erschienen in der Glinder Zeitung am 25.07.2017
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Dank Haspa-LotterieSparen und Stadtzuschuss:
Glinder Jugendfeuerwehr bekommt neuen Transportanhänger
Glinde (fpr). „Wir brennen für die Feuerwehr“, schwärmt Christian Reineke, Filialleiter der Hamburger Sparkasse (Haspa) in Glinde, als er den beiden 15-jährigen Gruppenführern der Glinder Jugendfeuerwehr, Vanessa Rheinsberg und Tom Seiffert, den Fahrzeugschlüssel für den neuen Transportanhänger überreicht. 38 weitere Jugendfeuerwehrmitglieder zwischen 12 und 18 Jahren, davon 14 Mädchen, stehen angetreten und klatschen erfreut Beifall. „Wenn wir jetzt zu einer Ausfahrt ins Zeltlager fahren, können wir sicher sein, dass wir zukünftig alles mitbekommen“, heißt es in ihren Reihen.
Die Sparkasse hat 6.000 Euro Fördermittel für den Anhänger zur Verfügung gestellt. Das Geld stammt aus dem Haspa-LotterieSparen. „Damit kann man gleichzeitig sparen, gewinnen und gemeinnützigen Organisationen in der Region helfen“, ergänzt Martin Englert, neuer Regionalleiter Stormarn, der zum ersten Mal den Weg zur Glinder Feuerwehr auf sich genommen hat und begeistert ist, was bei der Jugendfeuerwehr so alles geboten wird. Dabei ist es schon die zweite Unterstützung durch die Haspa, die die hiesige Nachwuchsorganisation erhält. Im letzten Jahr gab es bereits 21.500 Euro für einen neuen Mannschaftstransportwagen. Das Geld ging an den Förderverein der Feuerwehr Glinde e.V., der die Fahrzeuge beschaffte.
„Lediglich 50 Prozent unserer Dienste gelten der feuerwehrtechnischen Ausbildung“, erklärt Jugendfeuerwehrwart Dieter Rohde, „Der Rest zählt zur allgemeinen Jugendarbeit.“ Und da sind
die Glinder besonders aktiv. Sport, Spiel, Spaß und Spannung wird das ganze Jahr über groß geschrieben. Kulturelles Engagement, Umweltschutz, sportliche Ertüchtigung, Europaarbeit und Gesellschaftspolitik stehen auf dem Plan, dazu Ferienfreizeiten und internationale Begegnungen. Das Spektrum ist vielseitig. Nicht umsonst sind die Plätze in der Glinder Jugendfeuerwehr gefragt. „Neben den rund 40 jugendlichen Mitgliedern führen wir eine lange Warteliste“, weiß Dieter Rohde.
„Ohne unsere Jugendfeuerwehr wäre es allerdings um unseren Feuerwehr-Nachwuchs schlecht bestellt“, sagt Glindes Gemeindewehrführer Michael Weidemann. Mehr als 90 Prozent der Einsatzabteilung werden laut dem Feuerwehrchef aus der Jugendfeuerwehr rekrutiert. Auch Bürgermeister Rainhard Zug, der mit seinem Amtsleiter Bernd Mahns erschienen war, kennt seine Wehr nur zu gut und ist ebenfalls stolz auf die vorbildliche Jugendgruppe mit tollem Teamgeist. „Gute Investitionen helfen, die Wehr auch zukünftig so attraktiv zu halten“, meint der Verwaltungschef. Daher hat die Stadt die verbleibenden 3.000 Euro für den Jugendfeuerwehr- Anhänger als Zuschuss beigesteuert.
Das mobile Gefährt ist speziell auf die Belange der Feuerwehr zugeschnitten. Es wiegt 3,5 Tonnen, ist fast zwei Meter hoch und hat eine optimale Innenbeleuchtung. Zudem ist der Anhänger vielseitig einsetzbar. „Wenn wir ihn bei Veranstaltungen nutzen wollen, kann man einen Tresen anbringen und schon haben wir einen multifunktionellen Verkaufswagen“, sprudelt es aus Vanessa Rheinsberg und Tom Seiffert. Oder für Übungen auf dem Mühlenteich ist flugs das Schlauchboot verladen.
Bildunterschrift:
„Gut für Glinde“ – Schlüsselübergabe für den neuen Transportanhänger der Glinder Jugendfeuerwehr dank Haspa-LotterieSparen und Stadtzuschuss. (V.l.n.r.) Martin Englert, Holger Uven, Christian Reineke, Jörg Oertel, Reinhard Zug, Vanessa Rheinsberg, Dieter Rohde, Tom Seiffert. Foto: fpr