Glinde (fpr). Wer ist Oma Glinde? Eine in der Stadt lebende Großmutter von entfernt wohnenden Verwandten? – Nein, die ist hier nicht gemeint. Die Feuerwehrleute der Freiwilligen Feuerwehr Glinde vielmehr haben ihr altes Tanklöschfahrzeug vom Baujahr 1960 liebevoll auf den Namen „Oma Glinde“ getauft. Dass sie sich einen so alten Schatz überhaupt noch erhalten und leisten können, ist unter anderem ihrem Förderverein zu verdanken. Denn: Eines der Ziele des gemeinnützigen Vereins ist es, die Tradition der Glinder Feuerwehr zu erhalten und zu fördern. Ein Oldtimer wie „Oma Glinde“ muss nämlich stetig gepflegt und gewartet werden, um die Funktionstüchtigkeit des mit einem 132 PS turboaufgeladenen Dieselmotor angetriebenen Fahrzeugs vom Typ Daimler-Benz LAF322 auch für die nächsten Jahre aufrecht zu erhalten. Sogar die Pumpe und der 2.400 Liter-Wassertank sind noch voll betriebsbereit. Ein Blick in den Fahrgastraum zeigt eine blitzblanke Innenausstattung. Aber: Von Zeit zu Zeit sind kostenaufwendige Wartungsarbeiten fällig, für die es heutzutage keine Original-Ersatzteile mehr zu beziehen gibt. Für diese Restaurierung sind dann Mittel aus dem Etat des Fördervereins der Feuerwehr Glinde e.V., der sich aus Beiträgen und Zuwendungen finanziert, bestens angelegt.
Eine entsprechende Spende erhielt der Förderverein der Feuerwehr jüngst von Geschäftsleuten des Ladencenters „Glinder Berg“. Dort hatte man Anfang Dezember letzten Jahres einen Adventsbasar veranstaltet, dessen Teilerlös der Feuerwehr zu Gute kommen sollte. Darauf angesprochen mussten die Geschäftsinhaber wie Sigrid Herbst vielfach erläutern, dass es sich bei der Glinder Wehr um eine Freiwillige und nicht eine Berufs-Feuerwehr handelt. „Und dass trotz der hervorragenden Öffentlichkeitsarbeit der ehrenamtlichen Helfer“, wie sie erschreckend feststellte. Sigrid und Michael Herbst wissen dabei, wovon sie sprechen. Ihr 19-jähriger Sohn Marcel ist selbst Mitglied der hiesigen Einsatzabteilung und muss häufig nicht nur vom Abendbrottisch aufspringen, wenn sein Funkmeldeempfänger lospiepst. Rund 250 Mal pro Jahr wird die Glinder Wehr durchschnittlich zu verschiedensten Einsätzen alarmiert. Brände löschen, Menschen- und Tierleben retten, verunglückte Fahrzeuge bergen oder die Umwelt schützen sind einige Bereiche, mit denen die Feuerwehrleute zu kämpfen haben.
Für die Sammlung beim Adventsbasar am „Glinder Berg“ hatte Marcel Herbst kurzerhand einen ausgemusterten Handfeuerlöscher zu einem „Spendenlöscher“ umgebaut. Schein für Schein wanderte in diese überdimensionale Büchse, sodass am Ende ein Betrag von 556,22 Euro zusammen gerechnet werden konnte. Zusammen mit Sigrid Herbst vom „Fahrzeughaus“ und Michael Herbst von „Lotto Tabak Krohn“ kamen nun Peter Nilsson („Mecklenburgische Versicherung“), Kathrin Sievers vom gleichnamigen Pflegedienst sowie Anke Jelic („Maschenart“) ins Feuerwehr-Gerätehaus am Oher Weg, um an den Vorsitzenden des Fördervereins der Feuerwehr Glinde, Wolfgang Marin, den prall gefüllten Spendenlöscher zu übergeben. Dabei erfuhren sie, welche Fähigkeiten Feuerwehrmitglieder auch als Auszubildende und Arbeitnehmer qualifizieren, wie die Einsatzbereitschaften tagsüber gerade auch von Arbeitgebern abhängig sind oder welch‘ Werte für einen modernen Fuhrpark und die Feuerwache die Stadt als Träger der Feuerwehr aufwenden muss. Die weiteren an der Spende beteiligten Geschäfte sind: Bäckerei Kornblüte, Anges‘ Beauty Lounge, Jacobsen + Sobotka Kältetechnik, Kliemann’s Grill und Croques sowie der ISD Security & Reinigungsdienst.
Übergabe des Spendenlöschers an den Förderverein der Feuerwehr vor „Oma Glinde“: (stehend v.l.) Peter Nilsson, Michael Herbst, Kathrin Sievers, Anke Jelic und Feuerwehrmann Marcel Herbst sowie (davor kniend) Vereinsvorsitzender Wolfgang Marin mit Ingrid Herbst. Im Hintergrund: Oma Glinde. Foto: fpr
Feuerwehrmann Marcel Herbst mit dem von ihm umgebauten Spendenlöscher von der Freiwilligen Feuerwehr Glinde. Foto: fpr
Feuerwehrmann Marcel Herbst mit dem von ihm umgebauten Spendenlöscher von der Freiwilligen Feuerwehr Glinde. Foto: fpr